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Immer wieder wird dazu geraten, regelmäßig Sport zu treiben, um gesund zu bleiben und die Muskeln zu stärken. Doch auch das Gehirn ist ein Muskel und muss regelmäßig trainiert werden, um die grauen Zellen fit zu halten. Wie das Gehirntraining funktioniert und auf welcher Weise es das Gedächtnis beeinflusst, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Wofür das Gehirn trainieren?
Unser Gehirn entwickelt sich seit der Geburt, speichert Fakten, Erinnerungen und Bewegungsabläufe ab, auf die wir zurückgreifen können. Es wächst mit dem Körper und Forscher haben herausgefunden, dass das Gehirn seine Höchstleistung zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr erreicht. Das bedeutet aber nicht, dass die Gehirnleistung danach abfällt.
Wir erleben immer noch jeden Tag Neues und lernen ununterbrochen. All dies muss im Langzeitgedächtnis gespeichert werden, damit man im Nachhinein immer noch darauf zurückgreifen und das neu Erlernte nutzen kann. Gehirntraining ist dafür da, eben dieses Langzeitgedächtnis fit zu halten, wodurch auch im hohen Alter ein hohes Leistungslevel und Erinnerungsvermögen gehalten werden kann.
Da es im Gehirn nun verschiedene Areale gibt, welche für unterschiedliche Aufgaben zuständig sind, sollte auch das Gehirntraining sehr abwechslungsreich sein. So müssen sowohl die Bereiche trainiert werden, die für logisches Denken, als auch die für Erinnerungen und jene, die für den Bewegungsapparat zuständig sind.
Gehirntraining mit Sport
Durch Sport trainiert man regelmäßig neue Bewegung und verbessert die Nervenleitung zwischen dem Gehirn und den einzelnen Muskelpartien. Doch Sport kann auch auf andere Weise helfen.
Zunächst einmal wird die Durchblutung und die Sauerstoffaufnahme erhöht, wodurch das Gehirn in den Trainingsphasen besser versorgt wird. Darüber hinaus, schüttet der Körper ebenfalls Dopamin und Serotonin aus. Diese Stoffe sind auch als Glückshormone bekannt. Sie machen gute Laune und ein generelles Wohlbefinden fördert die Hirnleistung.
Weiterhin ist Sport eine perfekte Aktivität, um Stress abzubauen und komplett abzuschalten. Während des Workouts schalten die Gehirnbereiche, die für logisches Denken und Konzentration zuständig sind, in den Ruhemodus und nur die Areale für den Bewegungsapparat sind im Einsatz. Das fördert die Regeneration und unterstützt die Konzentration.
Gehirntraining im Alltag
Sie können Ihr Gehirn nicht nur durch bestimmte Aktivitäten und ein langes Training fit halten, sondern auch durch kleine Gewohnheiten ganz nebenbei.
1. Mehr Bewegung
Als Gegenteil zu gezielten sportlichen Übungen ist es sehr hilfreich, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen, vor allem an der frischen Luft. Sie können zum Beispiel einen kurzen Weg zu Fuß gehen, anstatt das Auto zu nehmen, die Treppe benutzen oder beim Arbeiten ab und zu mal aufstehen.
Die frische Luft hilft dabei, dass der Körper Wärme, Kälte und anderen äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Dies aktiviert die Nerven und durch mehr Aktivität können sie besser regenerieren und ihre Leitfähigkeit ausbessern. Nerven sind die Hauptverbindungsstelle zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper und daher müssen sie gesund und fit gehalten werden.
2. Neues lernen
Wer immer nur die gleiche Runde joggen geht oder immer nur die gleichen Hantelübungen macht, wird keine bessere Ausdauer oder größere Muskeln bekommen. Man kann nur durch Abwechslung und neue Beanspruchung wachsen. So geht es auch dem Gehirn. Wird es nie gefordert und muss man sich nie gedanklich anstrengen, rostet es nach einiger Zeit ein.
Daher empfiehlt es sich, regelmäßig neue Sachen zu lernen. Beschäftigen Sie sich zum Beispiel mit einer neuen Sprache, erlenen Sie ein Instrument oder lesen Sie einfach viel. Alle neuen Impulse trainieren die grauen Zellen.
3. Ausreichend Schlaf
Schlaf ist nicht nur wichtig für das Wohlbefinden, sondern auch für den gesamten Körper, die Zellen und die Leistungsfähigkeit. Im Schlaf wird der Tag verarbeitet, Giftstoffe entsorgt, neue Zellen aufgebaut. Auch wenn der Schlaf heutzutage mehr und mehr in den Hintergrund rückt und aufgrund mangelnder Zeit zu kurz kommt, sollten Sie versuchen, ihm mehr Gewichtung zu geben.
Im Schlaf werden Informationen und Gedanken des Tages im Langzeitgedächtnis gespeichert. Daher wird Schlafmangel auch oft in Verbindung mit Krankheiten wie Alzheimer gebracht.
4. Soziale Kontakte pflegen
Durch die Kommunikation mit Menschen lernen wir. Wir tauschen uns aus, erzählen von eigenen Erfahrungen und diskutieren, wobei wir fremde Impulse und Meinungen bekommen. Dies ist wichtig, um das Gehirn auf Trab zu halten und nicht zu sehr in eigenen Gedanken und Gewohnheiten festzufahren.
Außerdem sind Menschen sozial und gewohnt, gemeinsam zu leben. Im Umkreis mit der Familie oder guten Freunden fühlen wir uns wohl, der Serotoninspiegel steigt, wir werden glücklicher und das Gehirn spürt diese Gefühlsregungen und kann besser arbeiten.
5. Zielgerichtet trainieren
Es ist ebenfalls möglich, nur bestimmte Areale des Gehirns zu trainieren, wenn dies nötig erscheint. So gibt es manche Menschen, die hervorragend mit Zahlen umgehen können und sehr geschickt sind, sich aber schlecht etwas merken können. Sie könnten zum Beispiel regelmäßig etwas lesen und versuchen, dies einige Zeit später wiederzugeben. Oder öfter mal das Navi auszuschalten und sich ganz auf den Weg zu konzentrieren, den sie aus dem Gedächtnis kennen. Oder ganz einfach mal das Spiel Memory spielen.
Genau so gibt es auch Aufgaben und Gedankenspiele, um die Konzentration, Schnelligkeit oder Kreativität zu verbessern. Sie müssen nur sich selber und Ihre Stärken und Schwächen kennen und schon können Sie Ihr Gehirntraining individuell auf Ihre Bedürfnisse anpassen.
Auswirkung auf das Gedächtnis
Der normale und ursprüngliche Verlauf des Menschen ist es, dass sich das Gehirn stetig entwickelt und bis zum 16. bis 25. Lebensjahr wächst. Danach werden nach und nach Zellen abgebaut und das Gehirnvolumen reduziert. Dieser Vorgang führt dazu, dass ältere Menschen oft vergesslicher und weniger geschickt werden. Doch regelmäßiges Gehirntraining kann dem entgegenwirken.
Wer genug Schlaf bekommt, viel in der Gesellschaft ist, physischen und psychischen Sport betreibt, der kann dem Abbau der Zellen entgegenwirken. Werden diese regelmäßig gefördert und richtig versorgt, so sind sie aktiv und immer im Einsatz. Auf diese Weise bleibt man auch im hohen Alter fit, gesund und geistig bei der Sache.