Der Modellbau früher bis heute – Ein geschichtlicher Abriss

Bei einem Modellfahrzeug oder im Englischen auch „model cars“, handelt es sich um eine Miniaturdarstellung eines Automobils. Auch andere kleine Kraftfahrzeuge, wie beispielsweise Lastkraftwagen (LKW), Busse oder auch Geländefahrzeuge, fallen in diese allgemeine Kategorie. Da sich viele Miniaturfahrzeuge ursprünglich an Kinder richteten, gab es hier auch keine Differenzierung zwischen einem Modellauto und einem Spielzeugauto, wobei heute, das Wort „Modell“ die erforderliche Montage oder den Aufbau des tatsächlichen Fahrzeugs in kleinerem Maßstab meint. Der Modell Bau war in den 1950er-Jahren sehr populär, während das reine Sammeln von Miniaturen um 1970 immer beliebter wurde. Heute ist der Modellbau von Fahrzeugen viel mehr ein sehr beliebtes Hobby, wobei der relativ große Markt, von einer Vielzahl von Händlern, wie beispielsweise ModelSpace, bedient wird.

Die Geschichte der model cars

Das Phänomen model cars tauchte zum ersten Mal in Europa auf, bis es auch später in die Vereinigten Staaten von Amerika rüber schwappte. Zu der Zeit, als auch das echte Auto erfunden wurde, stieg auch das Interesse an diesen kleinen Repliken, welche das echte Automobil detailgetreu nachahmten. Diese Nachbauten wurden anfangs aus Blei und Messing hergestellt, spätere zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden sie dann aus Gips oder Eisen hergestellt. In den 1920er bis 1940er Jahren wurden Zinn- und Stahlblechautos in Deutschland eingeführt, wobei die aktuellen Zeitmodelle selten den tatsächlichen Fahrzeugen ähnelten, was wahrscheinlich auf die ungenaue Gieß- und Metallformungstechnik zurückzuführen war. Das Gießen von Fahrzeugen aus verschiedenen Legierungen, in der Regel Zink (Zamac oder Mazac genannt), wurde in den späten 1930er Jahren populär, was es auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb.

Gepresstes Zinn war das beliebteste Material in Europa und Japan. Auch in Amerika wurden Spielzeug aus Metalldruckguss in Massen hergestellt, aber im Gegensatz zu denen in Europa waren sie oft gröber und weniger detailliert. In der Zwischenzeit nahm die Verwendung von Kunststoffen zu und wurde Mitte der 1950er Jahre populär.  Dies war natürlich auch für den Modellbau von Fahrzeugen eine sehr wichtige Errungenschaft.

Auf das Detail kommt es an

Viele frühe Modellautos waren weder als Spielzeug noch zum Sammeln gedacht. In den 1920er-Jahren entwarfen und konstruierten die Hersteller echter Automobile maßstabsgetreue Modelle, sowie Modelle in Originalgröße für Design- oder Werbezwecke. So stellte beispielsweise Citroën aus Frankreich bereits 1923 eigene Modelle für Werbezwecke her. Manchmal wurden Styling- oder Konzeptmodelle aus Holz oder Ton hergestellt, sogar oft im Maßstab 3/8. Der Schwerpunkt lag darauf, Anerkennung für die Kreativität zu erlangen, welche später zu einer möglichen Beschäftigung als Industrie Designer im Automobilbereich führen würde.

 Der Modelbau – Heute ein etabliertes Hobby

Der Modellbau hat heute eine etablierte Beliebtheit erreicht. Fahrzeuge können sehr Detailgetreu nachgebaut werden, woran sich nicht nur Sammler erfreuen, sondern auch Tüftler.  Heute ist der Markt sehr ausgereift, Hersteller werden immer präziser in der Ausführung ihrer Modelle. Hierbei gibt es nicht nur Unterschiede in der Detailtiefe sondern natürlich auch im Maßstab der einzelnen Fahrzeuge.

Die Unterschiedlichen Skalengrößen von model cars

Die Maßstäbe von Modellautos variieren je nach historischem Präzedenzfall, Marktnachfrage und Detailbedürfnis. Viele Modelle von echten Autoherstellern werden von professionellen Modellbauern sogar in Originalgröße oder in sehr großen Maßstäben wie 1: 4, 1: 5, 3: 8 oder 1:10 hergestellt, um die Merkmale und Proportionen des tatsächlichen Modells darzustellen. Zu Beginn wurden viele europäische Autos und Lastwagen aus der Vorkriegszeit hergestellt, die den Maßstab 1:87 oder 1:43 hatten. Andere Firmen stellten Modelle in Variationen von 1:40 bis 1:50 her. Einige Unternehmen spezialisierten sich auch auf  kleiner Maßstäbe, um die Hände kleinerer Kinder anzusprechen (Maßstab ca. 1:60), mit dem Ziel der Marktexpansion und der Erhöhung von Gewinnspannen. Die meisten Hersteller sind jedoch von 1:43 auf 1:40, 1:38 oder 1:35 gewechselt, da sich diese Maßstäbe als sehr populär erwiesen.

Model cars in Europa und den Vereinigten Staaten bestanden fast immer, wie bereits erwähnt aus einfachen Gussteilen und einer Zinklegierung (Zamak). Später kam der  Kunststoff hinzu. Der Kunststoff nimmt heute zum Beispiel oft die Karosserie, die vier Kunststoffräder und die zwei Achsen ein.  Der Modellbau ist heute sicherlich viel komplexer als noch zu früheren Zeiten, was natürlich auch an den unterschiedlichen Materialien liegt, die heute zur Konstruktion und Herstellung eines Modelautos verwendet werden. Mit der Entwicklung der Technologie im Industriezeitalter, hat auch die Entwicklung des Modelbaus einen riesigen Schub erfahren.

Der Modellbau hat sich vom Spielzeug oder Sammlerstück zu einem hoch technischen Konstruktion Gebilde entwickelt, was Heerscharen von Anhängern  mit sich zieht. Im Modellbau sind früher wie heute model cars sehr beliebt, wobei auch Schiffe, Flugzeuge und Züge im Detail zusammengebaut werden können. Mit voran schreitender Technik (z.B. 3D Drucker) wird sich auch der Modellbau in Zukunft weiterentwickeln.